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Das Foto diesen Elfenbeinspecht-Pärchens in Louisiana stammt vom April 1935. Der Elfenbeinspecht oder Herrenspecht galt als der zweitgrößte Specht Nordamerikas. Der einst größte Specht, der Kaiserspecht, gilt ebenfalls als ausgestorben. Arthur A. Allen, Public domain, via Wikimedia Commons)

Der Elfenbeinspecht bleibt: Entscheidung über sein Aussterben erneut verschoben

Der U.S. Fish and Wildlife Service (FWS) gab am 16. Oktober 2023 bekannt, dass die Entscheidung darüber, ob der Elfenbeinspecht (Campephilus principalis) ausgestorben ist oder nicht erneut verschoben wird. Und das, obwohl eine gründliche Prüfung „der besten verfügbaren wissenschaftlichen Daten“ zu dem Schluss kam, dass die Vogelart nicht mehr existiert, so der FWS gegenüber CNN.

Zur Vorgeschichte: Der FWS vermeldete 2021, 23 Arten von der Liste der bedrohten Arten zu streichen und für ausgestorben zu erklären, darunter den Elfenbeinspecht. Im Juli 2022 verlängerte der FWS die Frist zur Beurteilung des Status des Elfenbeinspechts um weitere sechs Monate. Man erhoffte sich, Videos oder anderes Beweismaterial zu erhalten, um die Existenz der Vogelart nachweisen zu können.

Debatte um Elfenbeinspecht und sein Schicksal geht weiter

In der aktuellen Pressemitteilung des FWS heißt es nun, dass man den Vorschlag der Streichung des Elfenbeinspechts von der Liste bedrohter Arten weiterhin prüfen und analysieren werde. Die letzte allgemein akzeptierte Sichtung des einst zweitgrößten Spechts Nordamerikas stammt vom Vogelbeobachter Don Eckelberry aus dem Jahr 1944.

Viele Biologen und andere Experten sind sich weiterhin sicher, dass der Elfenbeinspecht noch existieren könnte. Kurz nachdem der FWS 2021 den Vorschlag zur Streichung der Vogelart von der Liste der bedrohten Arten veröffentlichte, kam es zu einem Ansturm öffentlicher Kommentare von Ornithologen, Hobbyvogelbeobachtern und sogar Gemeinschaften wie der Cherokee Nation, die betonte, dass der Elfenbeinspecht ein Symbol ist, dessen „Einfluss auf unsere kulturellen Aktivitäten bis heute besteht“.

„Ich begrüße die Entscheidung des FWS, die Erklärung des Aussterbens zu verschieben, da sich die wissenschaftliche Gemeinschaft keineswegs sicher ist, was den Status dieses ikonischen Spechts betrifft“, so John Fitzpatrick, Ornithologe und emeritierter Direktor des Cornell Lab of Ornithology, gegenüber CNN. „Beweise für seine Existenz kommen immer wieder ans Licht, auch wenn keiner davon jeden zu 100 Prozent überzeugt.“

Der FWS hat von den ursprünglich 23 bedrohten Arten nun 21 für ausgestorben erklärt, sodass diese aus dem Endangered Species Act (ESA, Gesetz zum Schutz bedrohter Arten) gestrichen werden. Neben dem Elfenbeinspecht bleibt vorerst Phyllostegia glabra var. lanaiensis, eine mehrjährige hawaiianische Pflanze aus der Familie der Lippenblütler, verschont. Neuere Untersuchungen hätten potenziell geeignete Lebensräume für die Art identifiziert.

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