Bislang nahm man an, der letzte Beutelwolf oder Tasmanische Tiger sei 1936 gestorben. Eine neue Studie der University of Tasmania, veröffentlicht im Magazin Science of The Total Environment, stellt nun die Hypothese auf, dass das Beuteltier viel länger überlebt haben könnte.
Für die Studie wurden 1.237 Berichte von vermeintlichen Beutelwolf-Sichtungen seit dem Jahr 1910 analysiert. Die Wissenschaftler bewerteten die Berichte nach Plausibilität und Seriosität und stuften Meldungen von Biologen oder Park-Rangern höher ein als solche von Touristen und Wanderern. Das Ergebnis der Studie ist, dass der Beutelwolf zwischen 1940 und 1970 ausgestorben sein könnte, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass die Art bis in die späten 1980er- oder sogar bis in die frühen 2000er-Jahre überlebt hat.
Der Leitautor der Studie, der australische Ökologe Barry W. Brook, betrachtet die Möglichkeit, dass die Art bis heute unentdeckt in den Wäldern Tasmaniens existieren könnte, als minimal. Vielmehr geht er davon aus, dass das Beuteltier tatsächlich ausgestorben ist: „Der Beutelwolf war ein großes Raubtier mit weitreichendem Bewegungsradius und dort draußen gibt es genügend Kameras, insbesondere seit rund zehn Jahren, um zu sagen, dass er einfach nicht da ist.“
Die Zuverlässigkeit der Augenzeugenberichte kann nicht abschließend bewertet werden, da Verwechslungen mit Hunden und kognitive Verzerrungen möglich sind, zumal die Anzahl der angeblichen Sichtungen nach Medienberichten über den Beutelwolf zunahm, so das Forschungsteam.
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