Der U.S. Fish and Wildlife Service (USFWS) hat kürzlich die Geburt von zwei weiteren Schwarzfußiltis-Klonen bekannt gegeben. Obwohl der Schwarzfußiltis (Mustela nigripes) einst als in der Wildnis ausgestorben oder sogar vollständig ausgestorben galt, konnte die Art durch Nachzuchtprogramme gerettet werden. Auch heute gilt der Schwarzfußiltis in seinem Bestand bedroht.
Vom Verschwinden und der Wiederkehr des Schwarzfußiltisses
Bis zum frühen 20. Jahrhundert waren Schwarzfußiltisse in Nordamerika weit verbreitet, wobei ihre Zahl im 19. Jahrhundert auf 500.000 bis eine Million Tiere geschätzt wurde. Zu dieser Zeit waren auch Präriehunde, ihre Hauptnahrungsquelle, in den Prärien noch zahlreich und weit verbreitet. Jedoch führten die Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen und die großflächige Ausrottung der Präriehunde, die als Schädlinge angesehen wurden, zu einem starken Rückgang der Iltis-Populationen.
Die Bemühungen zur Schwarzfußiltis-Nachzucht begannen bereits Ende der 1960er-Jahre, als einige Tiere gefangen wurden, um ein Zuchtprogramm zu starten. Das Ganze scheiterte und der letzte in Gefangenschaft gehaltene Schwarzfußiltis starb 1979. Man nahm nun an, die Art sei ausgestorben, doch ein Viehzüchter in Wyoming entdeckte zwei Jahre später zufälligerweise eine große Präriehund-Kolonie in Wyoming, in der auch 129 Schwarzfußiltisse lebten. Der Bestand sank allerdings bis zum Frühjahr 1985 auf 52 Iltisse und fiel im Herbst desselben Jahres, unter anderem durch den Ausbruch einer Staupe-Epidemie, auf noch weniger Individuen.
Naturschützer fingen daraufhin die letzten wilden Iltisse und starteten das Black-Footed Ferret Recovery Program, um den seltenen Schwarzfußiltis in Gefangenschaft zu züchten und die Art endgültig vor dem Aussterben zu bewahren. Der heutige Bestand basiert auf den Individuen, die damals in jener Kolonie gefangen wurden.
Das Nachzuchtprogramm erwies sich als erfolgreich, und 1991 wurden erstmals wieder Schwarzfußiltisse in die Wildnis entlassen. Nicht alle diese Wiederansiedlungen waren erfolgreich; in Wyoming und im Gebiet von Colorado/Utah starben alle ausgewilderten Tiere an Krankheiten. Erfolgreich waren die beiden Auswilderungen in South Dakota, wo zwischen 1994 und 2001 insgesamt 225 Jungtiere geboren wurden und der dort lebende Bestand auf 200 Individuen geschätzt wird. Die Gesamtpopulation soll 2000 etwa 500 Exemplare umfasst haben, und bis 2013 gab es wieder etwa 1.200 Schwarzfußiltisse in freier Wildbahn.
Das Schwarzfußiltis-Klonprojekt
Im Jahr 2020 schlossen sich Mitarbeiter des San Diego Zoo, der Naturschutzorganisation Revive & Restore, der ViaGen Pets and Equine Company und des U.S. Fish and Wildlife Service für ein Klonprojekt zusammen. Sie wählten die DNA eines Weibchens namens Willa aus, das Mitte der 1980er-Jahre gestorben war und keine lebenden Nachkommen hinterlassen hatte. Wissenschaftler sammelten ihre Gene und Gewebeproben und froren die Zellen im Frozen Zoo in San Diego, Kalifornien, ein.
Im Dezember 2020 wurde bereits der erste erfolgreiche Klon, der Willas Gene verwendete, geboren: ein Weibchen namens Elizabeth Ann. Aber auch Elizabeth Ann, die im National Black-footed Ferret Conservation Center im Norden von Colorado lebt, hatte keine Nachkommen. Es heißt, sie zeige kein Interesse an potenziellen Partnern. Zudem habe sie ein nicht durch das Klonen verursachtes Problem mit ihren Fortpflanzungsorganen.
Die beiden neuen geklonten Schwarzfußiltisse, Noreen und Antonia, wurden bereits im Mai 2023 im National Black-footed Ferret Conservation Center beziehungsweise im Smithsonian’s National Zoo & Conservation Biology Institute in Virginia geboren. Beide wurden aus dem gleichen genetischen Material wie Elizabeth Ann geklont, basierend auf Gewebeproben, die von dem verstorbenen Weibchen Willa 1988 gesammelt wurden.
Die neu geklonten Schwarzfußiltisse seien gesund und erreichen weiterhin die erwarteten Entwicklungs- und Verhaltensmeilensteine. Der USFWS und seine Forschungspartner planen, Noreen und Antonia für die Zucht zu verwenden, sobald sie das fortpflanzungsfähige Alter erreichen.
Warum wird der Schwarzfußiltis geklont?
Alle heute lebenden mehr als 1.200 Schwarzfußiltisse, mit Ausnahme der drei Klone, sind Nachkommen der letzten sieben wilden Individuen. Diese begrenzte genetische Vielfalt erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten wie die silvatische Pest und Staupe und mindert gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Erkrankungen.
Die fortlaufende genetische Forschung für Schwarzfußiltisse beinhaltet Bemühungen, Nachkommen von Noreen und Antonia zu züchten, um die genetische Vielfalt der Art deutlich zu erhöhen. Die DNA-Proben von Willa, auf die die Klone Noreen und Antonia zurückgehen, sollen dreimal mehr einzigartige genetische Variationen aufweisen als im Durchschnitt in der aktuellen Population gefunden werden konnte. Die Einführung dieser derzeit nicht repräsentierten Gene in die bestehende Schwarzfußiltis-Population würde der genetischen Vielfalt der Art erheblich zugutekommen. Langfristige Ziele des Genprojekts umfassen unter anderem die Entwicklung von Resistenz gegen silvatische Pest und andere Krankheiten.
Der wissenschaftliche Fortschritt beim Klonen des bedrohten Schwarzfußiltisses ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem USFWS, verschiedenen Artenschutzpartnern und Wissenschaftlern. Der USFWS betrachtet die Klon-Technologie als eine von mehreren Strategien zur Unterstützung der Arterholung, neben Bemühungen zur Bewältigung von Habitatproblemen und anderen Barrieren für die Arterholung. Diese Forschung ersetzt nicht die laufenden Bemühungen des USFWS zur Wiederherstellung der Schwarzfußiltis-Populationen in freier Wildbahn, einschließlich Wiedereinführungs- und Überwachungsprogrammen über die Great Plains hinweg.
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