Am 21. April 2023 wurde das wahrscheinlich letzte weibliche Exemplar der Jangtse-Riesenweichschildkröten (Rafetus swinhoei) in dem im Hanoi-Distrikt liegenden Dong-Mo-See tot aufgefunden. Damit ist die Spezies wohl zum Aussterben verurteilt, denn bei den einzigen derzeit bekannten Tieren dieser Art handelt es sich um zwei Männchen: Eines befindet sich im Zoo Suzhou in China und das andere ebenfalls im Norden Vietnams, im Xuân-Khanh-See.
Mit der weiblichen, rund 1,50 Meter langen und 93 Kilogramm schweren Riesenweichschildkröte, die erst im Oktober 2020 entdeckt wurde, verbanden Wissenschaftler alle Hoffnung, die Reptilienart vor dem Aussterben retten zu können. Zuvor war erst im April 2019 eine weibliche Jangtse-Riesenweichschildkröte nach fünf erfolglosen Versuchen der künstlichen Befruchtung gestorben.
Warum die letzte weibliche Riesenweichschildkröte gestorben ist, sei bislang unklar. Das Ergebnis der Autopsie stehe noch aus, berichtet das Magazin Time. Tim McCormack, Direktor des Asian Turtle Program von der Naturschutzorganisation Indo-Myanmar Conservation äußert gegenüber dem Magazin, dass es sich bei der gestorbenen Schildkröte mit großer Sicherheit um die letzte ihrer Art handele. „Es handelte sich um ein riesiges Weibchen mit offensichtlich großen reproduktiven Fähigkeiten. Sie hätte theoretisch hundert Eier oder mehr in einem Jahr legen können“, so McCormack.
Die Ursachen für das Aussterben der Jangtse-Riesenweichschildkröten liegen in der Verschmutzung und Zerstörung ihres Lebensraums sowie in der jahrzehntelangen Bejagung der Tiere wegen ihres Fleisches und ihrer Eier.
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