Vom Attenborough-Langschnabeligel (Zaglossus attenboroughi) war bis vor kurzem nur ein einziges Exemplar bekannt, das ein niederländischer Botaniker 1961 in den Wäldern der Cyclops Mountains in Westneuguinea gesammelt hat. Nun gelang es – 62 Jahre später – mittels Kamerafallen das schuhkartongroße Tier aus der Familie der Ameisenigel erneut aufzuspüren. Dies geht aus einem Bericht der gemeinnützigen Naturschutzorganisation Re:wild hervor.
Attenborough-Langschnabeligel wiederentdeckt: Fotos und Videos des seltenen Ameisenigels
Die Expedition zur Suche nach dem verschollenen Attenborough-Langschnabeligel wurde von der lokalen NGO YAPPENDA und der Oxford University mit Unterstützung von der Cenderawasih University (UNCEN), dem Dorf Yongsu und Re:wild durchgeführt. Die Initiative zur Suche stammte vom britischen Biologen James Kempton von der Universität Oxford. Die Expeditionsteilnehmer verbrachten vier Wochen im Wald, bevor sie die ersten jemals gemachten Fotos und Videos des Attenborough-Langschnabeligels mit Wildkameras einfingen.
Bereits vor seiner Wiederentdeckung gab es Hinweise darauf, dass der Attenborough-Langschnabeligel noch existieren könnte. So hätten Forscher im Juli 2007 bei einer Untersuchung der Cyclops Mountains Höhlen und Spuren gefunden, die möglicherweise auf den Attenborough-Langschnabeligel hindeuten. Auch Gespräche mit Einheimischen hätten ergeben, dass die Spezies zuletzt 2005 gesichtet worden war, wie BBC berichtete.
Schutz des Langschnabeligels im Fokus
Der Attenborough-Langschnabeligel wird in der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft und gehört zu den fünf Arten von Kloakentieren, also eierlegenden Säugetieren, die nur in Australien und Neuguinea vorkommen (zu denen auch das Schnabeltier gehört). Ameisenigel sind nachtaktiv, leben tagsüber in einem Bau oder hohlen Baumstamm und sind sehr scheu, was es besonders schwierig macht, sie aufzuspüren.
Der Attenborough-Langschnabeligel, der auch als Sir-David- oder Zyklop-Langschnabeligel bezeichnet wird, wurde zu Ehren des britischen Naturforschers und Tierfilmers Sir David Attenborough benannt. Er ist der kleinste und seltenste Ameisenigel. Über die Lebensweise des Tieres ist sehr wenig bekannt. Wissenschaftler vermuten, dass es sich von Regenwürmern, die es im Laub sucht, ernährt und bei Gefahr seine Stacheln aufstellt, um sich vor Raubtieren zu schützen.
Das Verbreitungsgebiet des Attenborough-Langschnabeligels, das sich auf die Cyclops Mountains an der Nordküste von Papua, Indonesien, auf der Insel Neuguinea beschränkt, ist sehr klein, was ihn besonders anfällig für menschliche Eingriffe in seinem Lebensraum macht. Vor allem Entwaldung und kleinbäuerliche Landwirtschaft bedrohen den Bestand. Das Expeditionsteam plant Naturschutzmaßnahmen, die die langfristige Überwachung des Attenborough-Langschnabeligels und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften beinhalten.
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