Pogonichthys ciscoides: Seit 1970 keine Sichtungen
Pogonichthys ciscoides wird erst seit 1973 als eigene Fischart angesehen. Heute gilt diese als ausgestorben. Seit 1970 konnten trotz Suchen keine Exemplare mehr gesichtet werden. Als offiziell ausgestorben deklarierte die IUCN den Fisch im Jahr 1986.
Wie der englische Name des Fisches, Clear Lake Splittail, vermuten lässt, war die Art im Clear Lake und seinen Zuflüssen im Lake County, Kalifornien beheimatet. Dort hat man auch das letzte Exemplar dieses Fischs 1970 gesammelt.
Pogonichthys ciscoides – Steckbrief
wissenschaftlicher Name | Pogonichthys ciscoides |
englischer Name | Clear Lake Splittail |
ursprüngliches Verbreitungsgebiet | Clear Lake, Kalifornien (USA) |
Zeitpunkt des Aussterbens | frühestens 1970 |
Ursachen für das Aussterben | eingeschleppter Gezeiten-Ährenfisch, Überfischung, Pestizide, Strömungsveränderungen |
Viel über die Fischart ist nicht bekannt
Pogonichthys ciscoides gehört zu den Weißfischen (Leuciscinae), die wiederum eine Unterfamilie der Karpfenfische (Cyprinidae) sind. Männliche Exemplare konnten eine Länge von bis zu 36 Zentimetern erreichen.
Der harmlose Fisch lebte im Süßwasser; ausgewachsene Tiere hielten sich schwimmend oder schwebend zwischen Wasseroberfläche und Meeresgrund (pelagisch) auf, Jungtiere in Ufernähe.
Aus einem Bericht des NatureServe Explorer geht hervor, dass sich die Fischart wahrscheinlich hauptsächlich von Zooplankton, Insekten und Geröll ernährte.
Die Gründe für das Aussterben waren vielfältig
In den 1940er-Jahren verringerte sich die Population von Pogonichthys ciscoides stetig, so die IUCN. Es ist davon auszugehen, dass dies im Zusammenhang mit schwächer gewordenen Strömungen im Clear Lake aufgrund von Bewässerungsmethoden sowie den Einsatz von Pestiziden im Zusammenhang steht.
Laut eines Artikels von Matthew Bettelheim kam es in dieser Zeit zum Anstieg der Population des Blauen Sonnenbarsches (Lepomis macrochirus) im Clear Lake, bei dem es sich um einen dämmerungsaktiven Raubfisch handelt.
Der Wissenschaftler Peter B. Moyle hält in seinem Buch Inland Fishes of California für möglich, dass ein Angler den Gezeiten-Ährenfisch (Menidia beryllina) als Köderfisch in den See eingeschleppt haben könnte.
Da der Gezeiten-Ährenfisch und Pogonichthys ciscoides die gleichen Fressgewohnheiten aufwiesen, hat dies vermutlich den letzten Anstoß für das Aussterben der Fischart gegeben.
Viele der Karpfenfische sind auch von Anglern gefangen oder von Forellenbarschen (Microcepterus salmoides) und Welsen gefressen worden.
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