Mauritius-Riesenskink – einige Knochen landeten auf dem Müll
Der Mauritius-Riesenskink ist nur von einem unvollständigen Exemplar und vereinzelten Knochen bekannt. Einem Gerücht nach, soll ein ehemaliger Direktor des Mauritian Institute einige Knochen des Reptils weggeworfen haben und Schuld daran tragen, dass es heute kein vollständiges Skelett gibt.
Der Mauritius-Riesenskink wurde als Didosaurus mauritianus 1877 erstmals vom Zoologen Albert Günther wissenschaftlich in Notice of two large extinct lizards formerly inhabiting the Mascarene Islands beschrieben.
Günther fand während einer Ausgrabung vor allem im Sumpfgebiet Mare aux Songes auf Mauritius einige Fragmente einer großen Echse; darunter Teile von Ober- und Unterkiefer und Oberschenkelknochen.
In der sich im Südosten von Mauritius befindlichen Fossillagerstätte Mare aux Songes wurden übrigens sehr viele heute bereits ausgestorbene Lebewesen entdeckt. Am berühmtesten ist das Sumpfgebiet für die Überreste des Dodos. Weiterhin wurden neben Knochen des Mauritius-Riesenskinks etwa auch subfossile Überreste der beiden Landschneckenarten Tropidophora carinata und Plegma duponti sowie der Mauritiusboa entdeckt.
Mauritius-Riesenskink – Steckbrief
wissenschaftliche Namen | Leiolopisma mauritiana, Didosaurus mauritianus |
englischer Name | Mauritian Giant Skink |
ursprüngliches Verbreitungsgebiet | Mauritius (Indischer Ozean) |
Zeitpunkt des Aussterbens | um 1600 oder 1650 |
Ursachen für das Aussterben | auf Insel eingeschleppte Tiere |
IUCN-Status | ausgestorben |
Mauritius-Riesenskink: Größter bekannter Skink
Zwar gilt der Mauritius-Riesenskink als der größte bekannte Skink, doch ist es schwierig, Angaben über seine tatsächlichen Abmessungen zu finden. Experten sind sich einig, der heute noch auf Round Island bei Mauritius lebende Telfair-Skink (Leiolopisma telfairii) ähnelt dem Riesenskink von Mauritius. Dieser erreicht eine Körperlänge von 30 bis 40 Zentimetern. Der Mauritius-Riesenskink wird daher vermutlich etwas größer gewesen sein.
Beim noch erhaltenen Skelett fehlen die Füße samt Zehen, was eine biometrische Analyse des Mauritius-Riesenskinks erschwert oder sogar unmöglich macht. Das erklärt auch, weshalb Wissenschaftler keine detaillierten Angaben zur Körpergröße dieser Echsenart machen können.
Mauritius-Riesenskink: Ausgerottet durch eingeschleppte Arten
Wie viele andere auf Mauritius endemische Arten verschwand auch der Mauritius-Riesenskink um 1600 oder 1650, weil fremde Tierarten auf die Insel eingeschleppt wurden. Welche Arten ihm genau nachstellten und ob es noch weitere Gründe für das Verschwinden des Reptils gibt, ist unklar und auch die IUCN liefert hier keine weiteren Informationen.
Auf der Nachbarinsel Réunion soll es eine weitere, nah mit dem Riesenskink von Mauritius verwandte Art gegeben haben: Leiolopisma ceciliae. Auch über diese ist kaum etwas bekannt. Da der nächste Verwandte Leiolopisma ceciliae im 17. Jahrhundert durch eingeschleppte Ratten ausgerottet wurde, könnte dies auch beim Mauritius-Riesenskink der Fall gewesen sein.
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