plegma duponti landlungenschnecke
Gehäuse von Plegma duponti, einer ausgestorbenen Landlungenschneckenart von Mauritius. Das Exemplar befindet sich im Museum Naturalis in Leiden. Naturalis Biodiversity Center, CC0, via Wikimedia Commons)

Plegma duponti (Landschnecke)

Plegma duponti lebte an Land und atmete Sauerstoff aus der Luft

Die ausgestorbene Schneckenart Plegma duponti ähnelt unseren heutigen Weinbergschnecken (Helix pomatia) etwas. Denn bei beiden Arten handelt es sich um Landlungenschnecken mit einem Gehäusedurchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Plegma duponti war also relativ groß, besaß eine feste Schale und eine kugelige Form. Die Schnecke war rotbraun oder grau gefärbt. Die Mantelhöhle der Landlungenschnecken ist eine Art einfache Lunge, mit der sie Sauerstoff aus der Luft atmen können.

Wie alle Landlungenschnecken lebte auch Plegma duponti dauerhaft an Land. Im Unterschied zu den Wasserlungenschnecken mit einem Paar Fühler besaß sie aber zwei Paar Fühler, wobei sich am längeren Fühlerpaar die Augen befanden.

Plegma duponti – Steckbrief
lateinische Namen Plegma duponti, Helix duponti, Nanina sulcifera, Helix sulcifera
ursprüngliches Verbreitungsgebiet Mauritius (Indischer Ozean)
Zeitpunkt des Aussterbens 19. Jahrhundert
Ursachen für das Aussterben unklar, eventuell Lebensraumverlust

Erst im 19. Jahrhundert ausgestorben

Der französische Naturforscher Pierre Marie Arthur Morelet beschrieb die Schnecke 1866 zunächst unter dem Namen Helix duponti. Mit dem Artepitheton duponti ehrte Morelet den Naturalienhändler und Insektenkundler Richard Henry Puech dit Dupont, der im Laufe der Zeit Namensgeber vieler unterschiedlicher Tiere geworden ist.

Morelet zufolge waren die meisten subfossilen Überreste von Plegma duponti erst einmal auf die Berge südöstlich von Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, beschränkt. Später fanden Wissenschaftler dann aber weitere Überreste dieser Schneckenart in weiteren subfossilen Lagerstätten auf ganz Mauritius.

So entdeckte man auch Ablagerungen im bedeutenden Sumpfgebiet Mare aux Songes. Dort haben sich viele subfossile Überreste bereits ausgestorbener Tierarten angesammelt, wie etwa von der Landschnecke Tropidophora carinata, dem Dodo oder der Mauritiusente (Anas theodori).

Der Brite David William Barclay fand ein Exemplar von Plegma duponti am Montagne-au-Riz auf Mauritius, welches in den Descriptions of some new Species of Land and Marine Shells 1868 vom Weichtierkundler Henry Adams als Nanina sulcifera illustriert wurde.

Dieses Exemplar war in einem so guten Zustand, dass Experten annehmen, dass die Landschneckenart bis ins 19. Jahrhundert überlebt haben könnte. Auch das Aussterben der einst ebenfalls auf Mauritius heimischen Landschnecke Tropidophora carinata wird auf diese Zeit datiert.

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