dugong
Der Dugong, auch als Gabelschwanzseekuh oder Seeschwein bezeichnet, erreicht eine Körperlänge von drei bis vier Metern und ein Gewicht von 230 bis 900 Kilogramm. Vardhanjp, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Dugong in China ausgestorben

Nachdem die Weltnaturschutzorganisation IUCN den Dugong, eine Seekuhart, auf Mauritius und in Taiwan bereits für ausgestorben erklärt hat, folgt nun China. Eine gestern auf The Royal Society Publishing veröffentlichte Forschungsstudie kommt nämlich zu dem Schluss, dass der Dugong (Dugong dugon) in China funktional ausgestorben ist.

Für die Studie, die Samuel Turvey von der Zoological Society of London (ZSL) mitverfasst hat, befragten die Wissenschaftler 788 Fischer, die regelmäßig Fischereiaktivitäten in küstennahen Meereslebensräumen, dem Hauptlebensraum von Dugongs, durchgeführt haben. Das Ziel der Forscher war es, den regionalen Status der Art zu ermitteln – mit dem Ergebnis, dass es in den letzten fünf Jahren lediglich drei Dugong-Sichtungen aus Küstengemeinden Chinas gab.

Die Autoren der wissenschaftlichen Studie kommen zu dem Schluss, dass Dugongs in den letzten Jahrzehnten einen schnellen Populationszusammenbruch erlitten haben und nun in China praktisch ausgestorben sind. Das bedeutet, es könnten durchaus noch einige Dugongs in chinesischen Gewässern leben, doch zum Erhalt der Art in diesem Gebiet sei das zu wenig. Die negative Einschätzung der Wissenschaftler wird dadurch verstärkt, dass zwei der drei Dugong-Sichtungen aus der östlichen Guangdong-Provinz stammen – ein Gebiet, das weit vom bekannten historischen Verbreitungsgebiet der Meeressäuger entfernt ist und das keine für den Erhalt der Dugong-Population wichtigen Seegraswiesen besitzt.

Die Ursachen für das Verschwinden der Dugongs liegen vor allem in der Überfischung und in Unfällen mit Schiffen. Jäger des 20. Jahrhunderts jagten die Tiere zudem wegen ihrer Haut, ihrer Knochen und ihres Fleisches. Nachdem die Zahl der pflanzenfressenden Meeressäuger ab 1975 rapide abnahm, stufte der chinesische Staat Dugongs 1988 als nationales, geschütztes Tier erster Klasse ein. Dass es trotzdem zu keiner Erholung der Populationszahlen kam, liege, so die Forschermeinung, an der anhaltenden Zerstörung der Küstenökosysteme und am Mangel an Seegraswiesen für die Nahrungsaufnahme. Zwar gibt es Dugongs noch in anderen Teilen der Welt, doch die Bedrohungen, denen sie dort ausgesetzt sind, sind dieselben.

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