Lake-Pedder-Regenwurm
Das einzig bekannte Exemplar des ausgestorbenen Lake-Pedder-Regenwurms. Es befindet sich heute in der Tasmanian Museum and Art Gallery. Extinctiondish, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Lake-Pedder-Regenwurm

Lake-Pedder-Flutung sorgte für Aussterben des Regenwurms

Der Lake Pedder, einstige Heimat des Lake-Pedder-Regenwurms, ist ein Stausee im Bundesstaat Tasmanien, Australien. Im Jahr 1972 staute man den See auf, wogegen zahlreich protestiert wurde, denn die Staudämme brachten ökologische Folgen mit sich. Der Süßwasserfisch Pedder Galaxias (Galaxias pedderensis) existiert seit der Flutung des Sees nur noch in menschlicher Obhut und der dort endemische Lake-Pedder-Regenwurm konnte gar nicht mehr nachgewiesen werden. Die ehemaligen Sandstrände am Lake Pedder liegen heute unter Wasser.

Am Strand des Sees entdeckte man den Regenwurm 1971 – man kennt die Art nur von einem Typusexemplar her. Im Jahr 1996 gab es eine Expedition, bei der Wissenschaftler versuchten, den Regenwurm wiederzufinden, allerdings blieb diese erfolglos, so die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN). Heute wird angenommen, dass die Wirbellosenart bereits unmittelbar nach der Flutung des Sees aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums ausgestorben ist.

Lake-Pedder-Regenwurm – Steckbrief

wissenschaftliche NamenHypolimnus pedderensis, Diporochaeta pedderensis, Perionychella pedderensis, Atlantodrilus pedderensis
englischer NameLake Pedder earthworm
ursprüngliches VerbreitungsgebietLake Pedder (Tasmanien, Australien)
Zeitpunkt des Aussterbensnach 1972
Ursachen für das AussterbenLebensraumverlust
IUCN-Statusausgestorben

Der Lake-Pedder-Regenwurm gilt als einzige Art der Gattung Hypolimnus

Lake Pedder in Tasmanien
Lake Pedder im Südwesten von Tasmanien. Das Foto zeigt den See vor seiner Vergrößerung durch den Bau von drei Dämmen im Jahr 1972.
Stefan Karpiniec, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)

Erst 1974 wurde der Lake-Pedder-Regenwurm von Barrie G. M. Jamieson wissenschaftlich beschrieben und zunächst der Gattung Perionychella zugeordnet. Der Wirbellosenkundler Robert J. Blakemore allerdings verschob den Ringelwurm 1996 in die Gattung Hypolimnus.

Noch heute ist die Zugehörigkeit der Gattung umstritten und lange Zeit war sie gar nicht klar, sodass diverse wissenschaftliche Synonyme für den Lake-Pedder-Regenwurm existieren, wie etwa Diporochaeta pedderensis, Perionychella pedderensis oder Atlantodrilus pedderensis.

Über seine Lebensweise ist wenig bekannt

Anhand von Blakemores Beschreibung des Lake-Pedder-Regenwurms und Untersuchungsergebnissen von G.R. Dyne aus dem Jahre 1999 lässt sich einiges zum Aussehen und wenig über die Lebensweise dieser Tierart sagen, auch wenn diese Aussagen nur anhand eines Typusexemplars getroffen werden konnten.

Der Lake-Pedder-Regenwurm war fünf Zentimeter lang und rund anderthalb Zentimeter breit; zum Hinterleib hin wurde er etwas schmaler. Er bestand aus 129 Segmenten; zum Vergleich: ein Regenwurm ist aufgeteilt in 60 bis 180 Segmenten oder Ringen.

Heimisch war der Lake-Pedder-Regenwurm im lockeren Sandstrand des ursprünglichen Lake Pedder in Tasmanien, und zwar an der Einmündung des Bachs Marina Creek.

Ein anderer Regenwurm, der als ausgestorben gilt, ist der Brasilianische Riesenregenwurm. Dieser wurde mehr als zwei Meter lang und verschwand wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts.

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