Sonnenblumenseestern: Bedroht durch Klimawandel
Der Sonnenblumenseestern war einst entlang der Pazifikküste weit verbreitet. Eine Kombination aus Hitzewelle und Krankheit ließ seine Bestände seit 2013 enorm einbrechen – ein typisches Beispiel für die Verwundbarkeit mariner Wirbelloser gegenüber dem Klimawandel. Ed Bowlby, NOAA/Olympic Coast NMS; NOAA/OAR/Office of Ocean Exploration., Public domain, via Wikimedia Commons)

Neue Studie: Tausende Tierarten durch Klimawandel gefährdet

Die Arktis schmilzt, Städte stöhnen unter Hitzewellen, der Amazonas verliert an Fläche, boreale Wälder verschwinden – und die Ozeane speichern immer größere Mengen überschüssiger Wärme. Was einst als Warnsignal galt, ist heute Realität: Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels sind weltweit spürbar. Während sich ganze Ökosysteme wandeln, gerät auch die Tierwelt zunehmend unter Druck – von Fischen und Vögeln bis zu Säugetieren und Milliarden wirbelloser Arten. Doch wie groß ist der Anteil des Klimawandels am weltweiten Artensterben wirklich? Eine neue Studie im Fachjournal BioScience liefert erstmals einen umfassenden Überblick – und die Ergebnisse sind besorgniserregend.

Klimawandel: Die drittgrößte Bedrohung für die globale Tierwelt

Das Forschungsteam um William Ripple von der Oregon State University analysierte über 70.000 Arten der Roten Liste der IUCN und kommt zu folgendem Ergebnis: Für rund 3.500 Arten – etwa fünf Prozent der untersuchten Fälle – stellt der Klimawandel eine direkte Gefährdung dar. Damit ist er nach Lebensraumverlust und Übernutzung die drittgrößte bekannte Bedrohungsursache für die globale Tierwelt.

Diese Neubewertung ist von großer Tragweite. Lange galten Eingriffe in Lebensräume – etwa durch Landwirtschaft, Urbanisierung oder Abholzung – sowie die direkte Ausbeutung von Tieren (zum Beispiel durch Jagd, Fischerei oder Wilderei) als die Haupttreiber des Artensterbens. Doch die globale Erderwärmung hat sich inzwischen zu einer dritten, eigenständigen Biodiversitätskrise entwickelt – mit dem Potenzial, ganze Ökosysteme ins Wanken zu bringen.

Wie ernst die Lage ist, zeigt ein Blick auf die USA: Laut einer aktuellen Analyse von Niederman et al. (2025) sind dort bereits 91 Prozent aller unter dem US-amerikanischen Endangered Species Act gelisteten Arten vom Klimawandel betroffen. In den Vereinigten Staaten ist die Klimakrise damit erstmals die führende Bedrohung für bedrohte Arten – noch vor Lebensraumzerstörung, invasiven Arten oder Umweltverschmutzung. Fachleute sehen darin einen möglichen Vorboten dessen, was künftig auch in anderen Regionen der Welt Realität werden könnte.

Klimarisiken: Was wir sehen – und was wir (noch) nicht sehen

Die neue Studie von Ripple et al. zeigt nicht nur, wie viele Arten bereits vom Klimawandel bedroht sind – sie macht auch deutlich, wie viel wir bislang übersehen haben. Denn: Nur etwa 70.800 Tierarten wurden bisher von der IUCN systematisch bewertet. Das entspricht gerade einmal 5,5 Prozent der beschriebenen Tierarten weltweit – und einem noch kleineren Bruchteil aller tatsächlich existierenden Arten.

Besonders eklatant ist die Lücke bei wirbellosen Tieren, etwa Insekten, Röhrenwürmern und anderen Kleinstlebewesen: Während rund 73 Prozent der Wirbeltierarten bewertet wurden, liegt dieser Anteil bei Wirbellosen bei nur 1,6 Prozent. Dabei bilden gerade sie die Grundlage vieler ökologischer Netzwerke – als Bestäuber, Zersetzer oder Nahrungsquelle.

Erdhummel bedroht durch Klimakrise
Die Erdhummel (Bombus terrestris) ist eine der wichtigsten Bestäuberinnen Europas. Doch Hitzewellen, Trockenperioden und klimabedingte Veränderungen setzen ihr und zahlreichen anderen Hummelarten zunehmend zu – mit weitreichenden Folgen für ganze Ökosysteme.
Marta Boroń, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)

In Australien sind seit 1788 bereits über 9.000 wirbellose Tierarten ausgestorben, aktuell verschwinden wöchentlich ein bis drei weitere Arten. Diese dramatischen Zahlen belegen, wie dringend mehr Forschung, Monitoring und gezielte Schutzmaßnahmen gerade für diese oft übersehenen Tiergruppen nötig sind.

Das bedeutet: Das tatsächliche Ausmaß des klimabedingten Artensterbens wird massiv unterschätzt. Besonders gefährdet sind Arten mit engem Verbreitungsgebiet, spezialisierten Lebensweisen oder geringer Anpassungsfähigkeit – etwa alpine, insulare oder evolutionär einzigartige Arten.

Die Autoren der Studie fordern deshalb eine deutliche Beschleunigung der Gefährdungsbewertungen, insbesondere für bislang vernachlässigte Gruppen. Frühzeitige Einschätzungen könnten eine wichtige Grundlage für künftige Klimafolgenanalysen und Schutzprioritäten bilden – gerade solange manche Arten noch Zeit zur Anpassung hätten.

Verteilung klimabedrohter Arten nach Lebensraumtyp:

  • 1.774 Arten in terrestrischen Ökosystemen
  • 712 Arten in Süßgewässern.
  • 441 Arten in marinen Systemen

Die am häufigsten dokumentierten klimabedingten Bedrohungen sind:

  • Dürren
  • Habitatveränderungen
  • Stürme und Überschwemmungen
  • Temperatur-Extreme

Viele Arten sind mehreren dieser Risiken gleichzeitig ausgesetzt – eine Kombination, die ihre Überlebenschancen drastisch senken kann.

Wenn Hitzewellen, Überschwemmungen und Versauerung tödlich werden

Die aktuelle Studie zeigt, wie vielfältig und gleichzeitig zerstörerisch die klimabedingten Bedrohungen für Tiere inzwischen sind:

  • Extreme Temperaturen setzen viele Arten direkt unter Stress oder verändern ihre Lebensräume so stark, dass Nahrung, Fortpflanzung oder Rückzugsorte verloren gehen.
  • Stürme, Dürren und Überschwemmungen vernichten Nistplätze, zerstören Nahrungsgrundlagen oder spülen Tiere buchstäblich aus ihren Lebensräumen.
  • Ozeanversauerung, verursacht durch die Aufnahme überschüssigen CO₂ aus der Atmosphäre, greift kalkbildende Lebewesen an – sie verlieren ihre Schalen, wachsen langsamer oder sterben ganz ab.
Korallenbleiche
Korallenbleiche: Steigende Meerestemperaturen und Ozeanversauerung entziehen den Korallen ihre symbiotischen Algen – zurück bleiben farblose, geschwächte Riffstrukturen. Solche Hitzestressereignisse gefährden das Überleben zahlloser riffabhängiger Arten.
Vardhan Patankar, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Besonders hart trifft es marine Wirbellose wie Seesterne, Korallen, Muscheln oder Pfeilschwanzkrebse. Das liegt nicht nur an ihrer oft langsamen Fortbewegung oder Sessilität – viele dieser Tiere können Temperaturveränderungen nicht ausweichen. Hinzu kommt: Die Ozeane absorbieren etwa 90 Prozent der überschüssigen Wärme, die durch den Treibhauseffekt in der Atmosphäre entsteht – mit dramatischen Folgen für die Stabilität mariner Lebensgemeinschaften.

Besonders beunruhigend: Ganze Tiergruppen mit ökologischer Schlüsselrolle – wie die koloniebildenden Moostierchen (Bryozoen) oder die riffbildenden Röhrenwürmer der Gattung Serpulidae – wurden bislang nie auf ihren Gefährdungsstatus hin bewertet, obwohl sie Lebensräume für zahlreiche weitere Arten schaffen.

Ein markantes Beispiel ist der Sonnenblumenseestern (Pycnopodia helianthoides), einst weit verbreitet im Nordostpazifik. Seit 2013 hat eine Kombination aus Hitzewellen und der sogenannten Sea Star Wasting Disease seine Bestände massiv dezimiert. Besonders schwer betroffen war der Sommer 2021 mit Rekordtemperaturen entlang der Pazifikküste. Die IUCN führt den Sonnenblumenseestern heute als „vom Aussterben bedroht“ – ein Warnsignal für den Zustand ganzer Küstenökosysteme.

Früher galten Überfischung und Verschmutzung als größte Bedrohungen für marine Wirbellose. Heute ist es der Klimawandel, der ihre Existenz gefährdet – umfassend, komplex und mit oft verzögerten, aber tiefgreifenden Konsequenzen.

Wie Tiere auf den Klimawandel reagieren

Die Klimakrise wirkt sich nicht nur durch extreme Wetterereignisse aus – sie verändert auch das Verhalten, die Physiologie und die ökologischen Beziehungen vieler Tierarten:

Trottellummen bedroht durch Klimawandel
Eine Kolonie von Trottellummen (Uria aalge) in Oregon verlor 2015 und 2016 fast vier Millionen Tiere. Grund war eine marine Hitzewelle, die das gesamte Nahrungsnetz der Vögel durcheinanderbrachte.
Guillemots (Uria aalge) by Ian Capper, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)
  • Fortpflanzungszeiten verschieben sich oder bleiben ganz aus.
  • Wanderbewegungen ändern sich – manche Arten verschwinden lokal, andere tauchen neu auf.
  • Interaktionen geraten aus dem Takt, etwa wenn Bestäuber und Blütenpflanzen ihre jahreszeitlichen Rhythmen nicht mehr aufeinander abstimmen können.
  • Körperliche Veränderungen wie Wachstumsstörungen oder hormonelle Dysregulationen werden häufiger.

Solche schleichenden Veränderungen betreffen große wie kleine Tiere – und gerade die kleinen sind oft die ökologischen Leistungsträger: Bienen, Spinnen, Käfer, Korallen. Sie bestäuben Pflanzen, bilden Nahrungsgrundlagen und halten Stoffkreisläufe in Gang.

„Wenn wir an vom Klimawandel bedrohte Tiere denken, haben wir meist Meeresschildkröten, Eisbären oder Pinguine im Kopf. Aber tatsächlich trifft es viele der kleinsten Lebewesen besonders hart. Und das ist katastrophal, weil gerade diese kleinen Tiere das Fundament der Ökosysteme bilden,“ erklärt Shaye Wolf vom Center for Biological Diversity gegenüber Mongabay.

Besonders kritisch wird es, wenn Tiere gleichzeitig mehrere klimatische Schwellenwerte überschreiten – etwa bei plötzlicher Hitze, Trockenheit oder Nahrungsmangel. Solche Mehrfachbelastungen können ganze Tiergruppen abrupt kollabieren lassen.

Hoffnung aus den Bergen: Anpassung statt Aussterben?

Eine andere neue Studie von Chen et al. im Fachjournal Science liefert jedoch auch einen vorsichtigen Hoffnungsschimmer: Einige Bergarten konnten sich erfolgreich an steigende Temperaturen anpassen – etwa durch genetische Veränderungen oder Wanderungen in kühlere Höhenlagen. Diese Fähigkeit zur Anpassung ist ermutigend, aber nicht selbstverständlich. Sie hängt maßgeblich davon ab, ob:

  • ausreichend genetische Vielfalt vorhanden ist,
  • unterstützende Maßnahmen wie gezielter Genfluss (etwa assisted gene flow) möglich sind,
  • und Rückzugsräume in höher gelegenen Regionen existieren.

Fehlen diese Voraussetzungen, sind selbst anpassungsfähige Arten gefährdet – insbesondere in isolierten oder stark veränderten Bergregionen.

Zusammenbruch ökologischer Netzwerke

Die Klimakrise bedroht nicht nur einzelne Arten – sie untergräbt die Beziehungen, die ganze Ökosysteme zusammenhalten. Denn funktionierende Natur lebt von Interaktionen: Bestäubung, Räuber-Beute-Verhältnisse, Symbiosen, Parasitismus oder Nahrungsketten sind keine Randphänomene, sondern das Rückgrat ökologischer Stabilität.

Wenn Arten aussterben oder ihr Verhalten sich durch Klimastress stark verändert, brechen auch diese sensiblen Wechselwirkungen auseinander. Die Folge: ökologische Netzwerke zerreißen – mit potenziell weitreichenden Konsequenzen. Die Beispiele sind zahlreich:

  • das großflächige Bienensterben in Europa,
  • der Rückgang tropischer Fischarten oder
  • die Korallenbleiche im Great Barrier Reef.

In all diesen Fällen geht es nicht nur um den Verlust einzelner Arten, sondern um das Kollabieren ganzer Interaktionsgefüge. Solche Prozesse führen zu Kettenreaktionen, die wichtige Ökosystemleistungen gefährden – etwa Nährstoffkreisläufe, Kohlenstoffbindung oder die Sicherung unserer Nahrungsgrundlagen. Je mehr Glieder aus dem Netz der Natur herausfallen, desto größer wird die Gefahr, dass es reißt.

Massensterben nehmen zu – ein globales Alarmsignal

Die neue Studie belegt: Der Klimawandel hat in den letzten zwei Jahrzehnten bereits zu zahllosen Massensterben in der Tierwelt geführt – und die Tendenz ist steigend.

Dramatische Verluste im Meer

  • 90 % der Molluskenpopulationen vor der israelischen Küste sind infolge steigender Meerestemperaturen seit den 1950er-Jahren zusammengebrochen – ein Beispiel für die Empfindlichkeit wärmeliebender Meeresarten.
  • In der Beringsee schrumpfte die Schneekrabben-Population (Chionoecetes opilio) zwischen 2018 und 2021 von acht auf eine Milliarde Tiere. Grund waren steigende Meerestemperaturen und Nahrungsmangel, verstärkt durch Überfischung.
  • Zwischen 2013 und 2021 starben rund 7.000 Buckelwale (Megaptera novaeangliae) im Nordpazifik. Die Ursache: eine anhaltende marine Hitzewelle, die das Nahrungsnetz destabilisierte – ein typisches Beispiel für die Kaskadeneffekte des Klimawandels auf marine Ökosysteme.

Auch an Land ist das Artensterben real

Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte
Die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte gilt als erstes offiziell dokumentiertes Säugetier, das infolge des Klimawandels ausgestorben ist. Sturmfluten und steigender Meeresspiegel zerstörten ihre winzige Inselheimat im Torres Strait.
State of Queensland, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons)

Besonders bekannt ist das Aussterben der Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte: Die kleine Nagetierart lebte ausschließlich auf einer winzigen Koralleninsel im Torres Strait. 2015 wurde sie als erstes offiziell klimabedingt ausgestorbenes Säugetier anerkannt – ausgelöscht durch steigenden Meeresspiegel und wiederholte Sturmfluten, die Nahrung und Lebensraum vernichteten.

Auch Bestäuber sind massiv betroffen: In Europa und Nordamerika gelten bereits über 60 Hummelarten als lokal ausgestorben. Hitzewellen, Habitatveränderungen und saisonale Verschiebungen setzen den wärmeempfindlichen Insekten stark zu – mit weitreichenden Folgen für Bestäubung und Pflanzenvielfalt.

Solche Massensterben zeigen, wie schnell ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten können. Und sie sind längst kein Einzelfall: Die Studie warnt vor unzähligen unentdeckten oder schlecht dokumentierten Kollaps-Ereignissen, insbesondere in den Weltmeeren.

Besonders alarmierend: Die Mehrheit der betroffenen Arten leidet unter Temperatur-Extremen – einem Risiko, das mit jeder weiteren Zehntelgrad-Erwärmung exponentiell zunimmt.

Globale Datenbank für Massensterben gefordert

Angesichts der zunehmenden und häufig unterschätzten Klimafolgen fordern die Autoren der aktuellen Studie den Aufbau einer weltweiten Datenbank klimabedingter Massensterben. Ziel ist es, systematisch zu erfassen, wann, wo und unter welchen Umweltbedingungen Arten in großer Zahl sterben – und wie sie sich (wenn überhaupt) davon erholen.

Erfasst werden sollen dabei unter anderem:

  • die Art des Ereignisses (etwa Hitzewelle, Überschwemmung, Sauerstoffmangel),
  • die betroffenen Arten und Lebensräume,
  • die Schwere des Ereignisses sowie
  • mögliche Erholungsverläufe betroffener Populationen.

Ein solches Instrument könnte als Frühwarnsystem dienen, helfen, Risikomuster besser zu modellieren und gezielt Schutzmaßnahmen zu priorisieren – etwa in sehr anfälligen Regionen oder für besonders verletzliche Arten.

Zudem ließe sich aus den Erholungsverläufen ableiten, welche Arten besonders resilient sind und welche Bedingungen Wiederbesiedlung und Erholung ermöglichen. Damit würde die Datenbank nicht nur Katastrophen sichtbar machen, sondern auch wertvolle Hinweise für Wiederaufbau und langfristige Schutzstrategien liefern.

Erkenntnis und Verantwortung: Was jetzt zu tun ist

Die Studie macht deutlich: Wir wissen bisher nur wenig über das wahre Ausmaß der Bedrohung. Bisher wurde nur ein Bruchteil der bekannten Tierarten wissenschaftlich auf ihre Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel untersucht – vor allem Wirbellose, Bestäuber und riffassoziierte Arten sind in globalen Gefährdungsbewertungen stark unterrepräsentiert.

Die tatsächliche Bedrohung für die Biodiversität dürfte daher deutlich größer sein als bisher angenommen. Umso wichtiger ist es, die Bewertung klimabedingter Risiken regelmäßig zu aktualisieren – denn Bedrohungslagen verändern sich schnell, ebenso wie das Klima selbst. Auch die Anpassungsfähigkeit einzelner Arten sollte künftig systematisch erfasst werden, um Schutzmaßnahmen besser priorisieren zu können.

Die ergänzende Studie aus den USA zeigt, wie groß die Versäumnisse bislang waren: Laut Niederman et al. (2025) wurden Klimarisiken lange kaum in Managementplänen berücksichtigt. Erst neue Sensitivitätsanalysen machten sichtbar, dass viele Arten hochgradig gefährdet sind. Die Autoren fordern deshalb, den Klimawandel konsequent und schnell in Artenschutzstrategien und internationale Schutzrichtlinien zu integrieren.

Ein besonders wirkungsvoller Hebel liegt in der Erhaltung intakter, kohlenstoffreicher Ökosysteme: Moore, tropische Wälder oder Mangroven speichern nicht nur riesige Mengen CO₂ – sie beherbergen zugleich eine der höchsten Artenvielfalten unseres Planeten. Klimaschutz und Artenschutz gehören untrennbar zusammen.

Artensterben ist Klimafolge – und Klimakrise ist Artenkrise

Der Klimawandel ist längst nicht nur ein physikalisches oder meteorologisches Phänomen – er ist eine tiefgreifende biologische Krise. Tiere verlieren ihre Lebensräume, ihre Nahrungsgrundlagen, ihre ökologischen Rollen – und in vielen Fällen sogar buchstäblich den Boden unter den Füßen.

Mit jedem weiteren Zehntelgrad Erderwärmung steigt die Gefahr, dass ganze Artengemeinschaften kollabieren. Kipppunkte rücken näher – Schwellenwerte, ab denen selbst bislang stabile Ökosysteme nicht mehr zurückkehren, sondern unumkehrbar kippen.

Klimaschutz ist Artenschutz – und umgekehrt. Die biologische Vielfalt der Erde lässt sich nur erhalten, wenn wir:

  • Emissionen schnell und drastisch senken,
  • intakte Lebensräume schützen und wiederherstellen,
  • politische Maßnahmen konsequent umsetzen,
  • und Klimarisiken systematisch im Naturschutz berücksichtigen.

Quellen

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