![By Uwe Schmidt - Werk wurde mir vom Autor persönlich zur Nutzung überlassen. [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons gemeiner vampir, verwandter des riesenvampir](https://i0.wp.com/www.artensterben.de/wp-content/uploads/2018/03/gemeiner-vampir-wiki.jpg?resize=400%2C277)
rIESENVAMPIR – Steckbrief
lateinischer Name | Desmodus draculae |
englischer Name | Giant Vampire Bat |
ursprüngliches Verbreitungsgebiet | Brasilien, Argentinien, Venezuela u.a. |
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Zeitpunkt des Aussterbens | um 1795 |
Ursachen für das Aussterben | nicht bekannt, eventuell Verlust von Beutetieren |
Riesenvampire ernährten sich von Blut
Beim Riesenvampir handelte es sich um die größte Art der Vampirfledermäuse (Desmodontinae). Er ernährte sich, wie heutige Vampirfledermäuse auch, ausschließlich vom Blut anderer Lebewesen.
Von der einstigen Existenz des Riesenvampirs weiß man nur aufgrund gefundenen fossilen und subfossilen Materials in Zentral- und Südamerika. Da nicht alle Funde fossilisiert waren, vermuten Experten, dass diese Tierart bis vor gar nicht so langer Zeit noch gelebt haben könnte. So haben Wissenschaftler das subfossile Material auf die Zeit zwischen 1482 und 1795 datiert.
Die IUCN listet den Riesenvampir als ausgestorben, obwohl es keine gesicherten Informationen über den Zeitpunkt sowie die Ursachen des Aussterbens gibt.
Eine Hypothese – nachzulesen im Scientific-American-Blog – besagt, dass es sich beim Riesenvampir um eine Vampirfledermaus handelte, die auf Megafauna-Säugetiere als Beutetiere hochspezialisiert war. Als diese großen Tiere ausstarben, war der Riesenvampir nicht in der Lage, sich auf kleinere Lebewesen als Beute zu spezialisieren.
Riesenvampir mit riesigem Verbreitungsgebiet
Die ersten Überreste eines Riesenvampirs fand der Paläontologe Omar J. Linares 1965, allerdings wurde der Riesenvampir als neue Spezies erst 1988 wissenschaftlich beschrieben durch Linares, Gary S. Morgan und Clayton E. Ray. Denn in diesem Jahr fanden Wissenschaftler in einer Höhle in Venezuela erneut Knochen dieser Tierart.
Linares, Morgan und Ray gaben der neu entdeckten Fledermausart den Beinamen Dracula, da das Tier „an Graf Dracula, den größten menschlichen Vampir der Folklore“, erinnert.
Wissenschaftler fanden noch weitere Überreste des Riesenvampirs in anderen Gegenden, sodass davon ausgegangen werden kann, dass sein Verbreitungsgebiet recht groß gewesen war. Funde gab es in sechs unterschiedlichen Höhlen in Brasilien, Argentinien, Mexiko, Belize und Venezuela.
Auch ohne weitere Funde nehmen Experten aufgrund der Distanz der verschiedenen Fundorte an, dass Riesenvampire auch in Ecuador, Französisch-Guayana und Guyana vorkamen.
Riesenvampir: Flügelspannweite von mindestens 50 Zentimetern
Der Riesenvampir war rund 30 Prozent größer als der Gemeine Vampir, der heute vom Norden Mexikos bis in den Süden Südamerikas vorkommt. Aus der wissenschaftlichen Erstbeschreibung geht hervor, dass der Riesenvampir-Schädel etwas länger als drei Zentimeter war.
Basierend auf den Schädelmaßen vermuten Experten eine Flügelspannweite von rund 50 Zentimetern (manche gehen sogar von 60 bis 75 Zentimeter aus). Das Körpergewicht des Riesenvampirs soll etwa 60 Gramm betragen haben. Zum Vergleich: Beim Gemeinen Vampir beträgt die Flügelspannweite höchstens 40 Zentimeter und das Gewicht liegt variiert von 15 bis 50 Gramm.
Riesenvampire doch nicht ausgestorben?
Hin und wieder gibt es Meldungen üer riesige Fledermäuse, die Rinder und Pferde angreifen. Dass es sich dabei um Riesenvampire handelt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Es könnte genauso gut eine der anderen Vampirfledermaus-Arten gewesen sein. Zumal der Gemeine Vampir etwa Rinder, Esel, Pferde oder Tapire als Beutetiere bevorzugt.