Die Zukunft der Eisbären in der Hudson Bay in Kanada sieht düster aus: Eine neue Studie warnt, dass die Polarbären bereits in den 2030er-Jahren regional aussterben könnten, falls die globale Erwärmung weiterhin ansteigt und kritische Schwellenwerte überschreitet.
Die Forscher aus mehreren nordamerikanischen und internationalen Institutionen warnen davor, dass eine globale Temperaturerhöhung über zwei Grad Celsius hinaus katastrophale Auswirkungen auf die Polarbären in der südlichen und westlichen Hudson Bay haben könnte. Der im Journal Communications Earth & Environment veröffentlichte Bericht analysiert verschiedene Erwärmungsszenarien und deren Auswirkungen auf das Meereis, die Robben und die Eisbären.
Eisfreie Tage in der Hudson Bay nehmen zu
Die Hudson Bay, ein saisonal von Eis bedecktes Randmeer des Arktischen Ozeans, ist Heimat großer Populationen von Eisbären (Ursus maritimus). Jedes Jahr im Juli zwingt das zurückweichende Meereis die Bären dazu, an Land zu gehen, wo sie während der eisfreien Monate auf ihre Fettreserven angewiesen sind, bis sie im Winter wieder auf das Eis zurückkehren und die Robbenjagd fortsetzen können.
Forschungen, die auf Klimamodellen, Satellitendaten und Simulationen basieren, zeigen, dass eine Erwärmung des Klimas die Anzahl der Tage, an denen die Hudson Bay von Meereis bedeckt ist, signifikant reduziert. Dies hätte dramatische Auswirkungen nicht nur für die Eisbären, sondern auch für die Ringelrobben (Pusa hispida), eine ihrer primären Nahrungsquellen. Die schwindende Meereisdecke beeinträchtigt die Lebensgrundlage der Robben, die ihre Höhlen im tiefen Schnee auf dem Eis anlegen.
Die bereits durch den Klimawandel bedingte Erwärmung hat zu einer Verlängerung der eisfreien Zeit in der Hudson Bay geführt, was einen Rückgang der Eisbärenpopulationen, besonders in der westlichen Hudson Bay, zur Folge hatte. Dieser Rückgang, der schon in den 1990er-Jahren zu beobachten war, ist vor allem auf das frühere Brechen des Meereises zurückzuführen.
Selbst bei einer moderaten Erwärmung von 1,6 Grad Celsius – ein Schwellenwert, den die Welt aktuell fast erreicht hat – könnten die Eisbären der südlichen Hudson Bay möglicherweise nicht überleben. Bei einer Erwärmung von zwei Grad wird erwartet, dass die eisfreien Perioden in dieser Region zwischen 174 und 182 Tage andauern. Die meisten Ökologen sind der Ansicht, dass Eisbären eine Fastenperiode von mehr als 180 bis 200 Tagen nicht überstehen würden.
Dringender globaler Einsatz gefordert
Die Zukunft der Eisbären und Ringelrobben in der Hudson Bay sieht sich gravierenden Herausforderungen gegenübergestellt. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen und die Überlebensaussichten dieser Arten zu verbessern, sind globale Anstrengungen erforderlich. Jeder Einzelne kann durch die Reduzierung von Emissionen und die Minimierung seines eigenen CO2-Fußabdrucks dazu beitragen. Dennoch sind auch auf nationaler und internationaler Ebene entscheidende Maßnahmen notwendig, die Nachhaltigkeit über Profit stellen.
Obwohl der aktuelle Bericht sich primär auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Eisbären und die Hudson Bay konzentriert, sind die darin gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Teile der Welt übertragbar, die von spezifischen Ökosystemen abhängig sind. So bedroht der Klimawandel ebenfalls die Korallenriffe in Florida und Australien. Ein trauriges Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels ist auch das Aussterben der Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte, deren Lebensraum, die Insel Bramble Cay, zwischen 2009 und 2011 durch den steigenden Meeresspiegel verschluckt wurde.
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