Terra-firme-Wald: Vogelsterben im unberührten Amazonas-Regenwald durch Klimawandel
Der unberührte Regenwald im Amazonasgebiet galt einst als stabiles Rückzugsgebiet für Tiere. Doch eine neue Langzeitstudie zeigt: Selbst in intakten Wäldern sinken die Überlebenschancen vieler Vogelarten drastisch, wenn Trockenzeiten heißer und trockener werden. Gabriel Marcusso, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Neue Studie: Wie der Klimawandel Vögel selbst in unberührten Regenwäldern bedroht

Der Klimawandel gilt als eine der größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt – und das Vogelsterben ist eines der sichtbarsten Anzeichen dafür. Besonders in extremen Lebensräumen wie der Arktis, Hochgebirgen oder Wüsten geraten viele Tierarten zunehmend an die Grenzen ihrer Temperatur- und Feuchtigkeits-Toleranz. Doch auch tropische Tieflandregenwälder, die lange als weitgehend unberührte Rückzugsräume galten, stehen unter wachsendem Druck.

Weißgesicht-Ameisenvogel – Bedroht durch Klimawandel
Der insektenfressende Weißgesicht-Ameisenvogel lebt im dichten Unterwuchs des Amazonasregenwaldes. In besonders heißen Jahren sank seine Überlebensrate laut Studie um über zwei Drittel – ein Beispiel dafür, wie empfindlich spezialisierte Arten auf den Klimawandel reagieren.
Francisco Enríquez/NBII Image Gallery, Public domain, via Wikimedia Commons)

Lange Zeit wurden intakte Regenwälder wie der Amazonas als natürliche Klimapuffer angesehen. Ihre stabile Temperatur, hohe Luftfeuchtigkeit und geschlossene Baumkronen schienen Tiere und Pflanzen vor den extremsten Folgen der globalen Erwärmung zu schützen. Doch diese vermeintliche Sicherheit trügt: Längere Trockenzeiten, steigende Temperaturen und veränderte Niederschläge machen selbst diese Hotspots der Artenvielfalt verwundbar – zusätzlich zur Bedrohung durch Entwaldung.

Gleichzeitig deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Stabilität tropischer Wälder selbst zur Falle werden kann: Arten, die sich über Jahrtausende an konstante Bedingungen angepasst haben, sind oft hoch spezialisiert und langlebig und damit besonders anfällig für kleinste Veränderungen im Mikroklima.

Eine kürzlich im Fachjournal ScienceAdvances veröffentlichte Langzeitstudie aus dem brasilianischen Amazonasgebiet zeigt nun, wie sich der Klimawandel auf unzerschnittene Regenwälder auswirkt: Die Überlebensraten zahlreicher Vogelarten gehen deutlich zurück. Das Vogelsterben schreitet voran – selbst dort, wo bisher keine Rodung oder Zersiedelung stattfand. Die Studie verdeutlicht, wie tiefgreifend Klimafolgen in vermeintlich stabilen Ökosystemen sein können und warum auch unberührte Lebensräume nicht mehr als unangetastet betrachtet werden dürfen.

Langzeitdaten zeigen: Überleben in der Trockenzeit nimmt ab

Ein internationales Forschungsteam analysierte im Rahmen des Biological Dynamics of Forest Fragments Project bei Manaus (Brasilien) 4.264 individuelle Vogelbeobachtungen – erfasst zwischen 1985 und 2012. Im Fokus standen 29 standorttreue Vogelarten des Amazonas-Unterwuchses. Mithilfe eines hierarchischen Bayesschen Cormack-Jolly-Seber-Modells untersuchten die Forschenden, wie sich klimatische Veränderungen während der Trockenzeit auf die jährliche Überlebenswahrscheinlichkeit der Tiere auswirken.

Die Analyse konzentrierte sich dabei auf die zunehmend heißere und trockenere Trockenzeit von Juni bis November – eine Phase, in der sich die ökologischen Bedingungen im Amazonasgebiet stark verändern. Ziel war es, die klimatische Verwundbarkeit der tropischen Vogelgemeinschaft gegenüber langfristigen Schwankungen bei Temperatur und Niederschlag zu bewerten.

Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick

  • 27 Jahre Beobachtungszeitraum (1985–2012)
  • Daten aus 20 Messstellen im unberührten Regenwald Amazoniens
  • Trockenzeit wurde im Verlauf rund 1 °C wärmer
  • Gleichzeitig fielen etwa 10 mm weniger Niederschlag

Auswirkungen auf das Überleben der Vögel:

  • Alle 29 untersuchten Vogelarten reagierten negativ auf steigende Temperaturen.
  • 20 Arten zeigten statistisch signifikante Rückgänge.
  • Im Durchschnitt sank die jährliche Überlebensrate um 63 % bei einem Temperaturanstieg von nur 1 °C.
  • Auch weniger Regen hatte messbare Effekte: −14 % Überlebenswahrscheinlichkeit bei 10 mm weniger Niederschlag.

Weitere wichtige Erkenntnisse:

  • Temperatur und Niederschlag erklärten gemeinsam 93 % der jährlichen Schwankungen in der Überlebensrate.
  • Langlebige Arten waren besonders betroffen – sie sind stark auf stabile Mikroklimata angewiesen.
  • Während sich Vogelarten über geologische Zeiträume an Klimaänderungen anpassen konnten, geschieht der heutige Wandel viel zu schnell, sodass viele Arten keine Zeit zur evolutionären Anpassung haben. Die Folge: erhöhtes Vogelsterben, auch in unberührten Tropenwäldern.

Beispiele: So trifft der Klimawandel einzelne Arten im Amazonas

Gelbbürzeltyrann - Bewohner des Amazon-Regenwaldes
Gelbbürzeltyrann: Obwohl diese tropische Vogelart zu den langlebigeren zählt, reagiert sie sehr empfindlich auf steigende Temperaturen. Schon geringe Klimaveränderungen können ihre Überlebenschancen deutlich verringern.
miguelpodas, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
  • Weißgesicht-Ameisenvogel (Pithys albifrons): In heißen Jahren sank die Überlebensrate von 62 % auf nur noch 21 % – ein Rückgang um 67 %. Höhere Temperaturen wirken sich stark negativ aus, zusätzlicher Regen lindert diesen Effekt nur leicht. Mit einer mittleren jährlichen Überlebensrate von nur 48 % gehört diese Art zu den am stärksten gefährdeten der Studie.
  • Schuppenmantel-Ameisenwächter (Willisornis poecilinotus): Diese Art reagiert besonders empfindlich auf hohe Temperaturen: In heißen Trockenzeiten sank die Überlebensrate von 66 % auf 16 % – ein Rückgang um 75 %. Mehr Niederschlag kann die Verluste etwas ausgleichen. Die durchschnittliche Überlebensrate liegt bei 52 %.
  • Olivrücken-Baumspäher (Automolus infuscatus): Er zeigt die stärkste temperaturbedingte Überlebenseinbuße aller untersuchten Arten, profitiert jedoch deutlich von zusätzlichem Regen – ein klarer Hinweis auf die Bedeutung feuchter Mikrohabitate. Seine mittlere Überlebensrate liegt bei 56 %.
  • Braunbauch-Baumspäher (Xenops minutus): Diese temperaturanfällige Art leidet spürbar unter Hitze. Gleichzeitig zählt sie zu den größten „Gewinnern“ bei erhöhtem Niederschlag. Ihre durchschnittliche Überlebensrate beträgt 53,7 %.
  • Silber-Ameisenschlüpfer (Myrmotherula longipennis): Stark durch Hitze gefährdet. Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt bei Trockenheit erheblich – eine Anpassung an trockenere Bedingungen scheint kaum gegeben. Durchschnittlich überlebt etwa jedes zweite markierte Individuum pro Jahr (52,8 %).
  • Rostflanken-Ameisenschnäpper (Hypocnemis cantator): Diese besonders klimasensible Art reagiert doppelt: negativ auf Hitze und positiv auf Niederschlag. Ihre mittlere jährliche Überlebenswahrscheinlichkeit beträgt 56 %.
  • Halbringdrossel (Turdus albicollis): Auch diese Drossel zählt zu den Verlierern der Klimaveränderung. Sie zeigt eine besonders starke Reaktion auf Trockenheit – ein deutliches Zeichen für ihre Abhängigkeit von Wasserverfügbarkeit. Die Basisüberlebensrate liegt bei 53 %.
  • Schwarzschnabel-Piptatyrann (Mionectes macconnelli): Diese schwer nachweisbare Art leidet unter Hitze, reagiert aber positiv auf Regen. Ihre Überlebenschancen hängen stark vom Vorhandensein feuchter Rückzugsräume ab. Die mittlere Überlebensrate beträgt 52,4 %.
  • Gelbbürzeltyrann (Myiobius barbatus): Trotz seiner Langlebigkeit reagiert dieser Vogel empfindlich auf Temperaturanstiege. Schon kleinere Klimaschwankungen können spürbare Auswirkungen haben. Seine durchschnittliche Überlebensrate liegt bei 56,8 %.

Diese neun Arten stehen exemplarisch für eine viel größere Entwicklung: Weltweit geraten Tierarten durch Hitze, Trockenheit und Extremwetter zunehmend unter Druck.

Was sagt uns die Überlebensrate?

Betroffen vom Vogelsterben: Graubrust-Ameisendrossel
Graubrust-Ameisendrossel: Bei großer Hitze zieht sich dieser Unterwuchsvogel in kühlere, feuchtere Senken zurück. Die Art nutzt Mikroklimarefugien wie schattige Täler, um der Hitze zu entkommen, doch solche Rückzugsräume sind zunehmend bedroht.
Francesco Veronesi from Italy, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)

Viele der untersuchten Arten sind kleine, langlebige Tropenvögel, die das ganze Jahr über im dichten Unterwuchs des Regenwaldes leben. Ihre durchschnittliche jährliche Überlebensrate liegt bei rund 50 % – das bedeutet: Nur etwa jeder zweite adulte Vogel erlebt das nächste Jahr. Für tropische Standvögel ist das nicht ungewöhnlich. Diese Arten haben sich über lange Zeiträume an stabile Umweltbedingungen angepasst und setzen auf eine Lebensstrategie mit wenigen Nachkommen, aber langer Lebensdauer.

Zum Vergleich:

  • In gemäßigten Breiten überleben viele kleine Singvögel pro Jahr nur zu 20 bis 40 %. Sie gleichen das mit mehreren Bruten pro Jahr und größeren Gelegen aus.
  • Größere Arten wie Greifvögel, Papageien oder Rabenvögel erreichen dagegen oft Überlebensraten über 80 %. Sie leben lange, brüten seltener, investieren aber stark in ihre Nachkommen.

Doch entscheidend ist nicht allein der Mittelwert, sondern wie empfindlich diese Überlebensrate auf Klimaveränderungen reagiert:

  • Ein Temperaturanstieg um nur 1 °C in der Trockenzeit senkte die durchschnittliche Überlebenswahrscheinlichkeit um 63 %.
  • 10 mm weniger Regen führten zu einem zusätzlichen Rückgang von 14 %.

Bei besonders gefährdeten Arten wie dem Weißgesicht-Ameisenvogel fiel die Überlebensrate in heißen Jahren von 62 % auf nur noch 21 %. Beim Schuppenmantel-Ameisenwächter sogar von 66 % auf 16 %. Solche Rückgänge zeigen: Schon geringe Klimaänderungen können für tropische Vögel dramatische Folgen haben.

Die Überlebensrate ist damit ein zentraler Frühindikator, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Vogelpopulationen zu erkennen.

Das Verschwinden der Insektenfresser

Die neuen Erkenntnisse aus Brasilien fügen sich laut der aktuellen Untersuchung in ein besorgniserregendes Gesamtbild ein. Auch auf anderen Kontinenten zeigen Langzeitstudien, dass vor allem insektenfressende Standvögel stetig verschwinden – oft unbemerkt und sogar ohne direkten menschlichen Eingriff:

  • Panama: In einem 44-jährigen Monitoring (2022) gingen die Bestände bei 70 % von 57 untersuchten Vogelarten zurück – bei 88 % dieser Arten sogar um mehr als die Hälfte. Als ein zentraler Treiber gelten zunehmend längere Trockenzeiten, die das Populationswachstum vieler Arten stark einschränken.
  • Ecuador: In einem 22-jährigen Monitoring (2024) in einem unberührten Amazonasregenwald halbierten sich sowohl Fang- als auch Sichtungsraten; insektenfressende Arten waren besonders stark betroffen.
  • Brasilien: Eine unabhängige Langzeitstudie (2020) über 35 Jahre dokumentierte Bestandsrückgänge bei rund 50 % von 79 untersuchten Arten – wieder mit Schwerpunkt auf insektenfressende Vögel. Interessant: Die Verluste traten sogar in intakten Wäldern ohne Abholzung auf, sodass der Verdacht auf den Klimawandel als Verursacher fällt.

Diese Studien verdeutlichen: Das Vogelsterben ist kein lokales Phänomen. Es zeigt sich weltweit und betrifft in erster Linie jene Arten, die sich auf stabile, feuchte Lebensräume und ein enges Beutespektrum spezialisiert haben.

Warum sind besonders tropische Singvögel betroffen?

Rostflanken-Ameisenschnäpper – bedroht durch Klimawandel?
Der kleine Rostflanken-Ameisenschnäpper gilt laut Studie als besonders klimasensibel. Er leidet unter Hitze und profitiert von zusätzlichem Regen.
Hector Bottai, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Tropische Singvögel verfolgen eine besondere Lebensstrategie: Sie leben vergleichsweise lange, brüten selten und investieren viel in das eigene Überleben statt in viele Nachkommen. Diese Strategie ist ideal für stabile Umweltbedingungen, wie sie über Jahrtausende in den tropischen Regenwäldern herrschten.

Doch genau diese Stabilität wird nun zum Nachteil: Wenn sich das Klima verändert und die jährliche Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt, können langlebige Arten das nicht durch häufigere Fortpflanzung ausgleichen. Die Folge: Der Bestand schrumpft.

Eine zentrale Aussage der neuen Studie lautet: Die konstanteren Mikroklimata tropischer Regenwälder haben viele Vogelarten evolutionär extrem spezialisiert – auf bestimmte Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse und Nahrung. Diese enge Anpassung macht sie besonders anfällig für Veränderungen. So wird der Klimawandel zur Falle für die Stabilität, die das Leben im Regenwald prägte.

Zwei Hauptursachen: Hitze & Hunger

Die Studie benennt zwei zentrale Mechanismen, durch die heiße und trockene Trockenzeiten den tropischen Vogelarten zusetzen:

  1. Physiologischer Stress durch Hitze
    Vögel des Unterwuchses wie die Graubrust-Ameisendrossel (Formicarius analis) meiden bei großer Hitze höhere, offenere Lagen und suchen gezielt kühlere, feuchtere Täler auf – sogenannte Mikroklimarefugien. Einige Arten regulieren ihre Körpertemperatur durch Baden oder nutzen gezielt Regenereignisse, um sich abzukühlen.
    Doch solche Rückzugsorte sind nicht überall verfügbar, und nicht jede Art findet sie rechtzeitig. Während Feldbeobachtungen aus Brasilien zeigen, wie sensibel tropische Vögel auf Hitze reagieren, konnten Laborstudien in Panama keine einheitlichen Unterschiede in der Hitzetoleranz feststellen. Das deutet darauf hin, dass Laborbedingungen die Belastung in freier Wildbahn unterschätzen, etwa durch fehlende Bewegung, Nahrungssuche oder Konkurrenz.
  2. Nahrungsmangel durch Insektenrückgang
    Viele tropische Waldvögel sind auf Insekten als Hauptnahrungsquelle angewiesen, doch Insekten sind äußerst anfällig für Trockenheit. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße und hohen Oberfläche verdunsten sie schnell und sterben in trockenen Mikroklimata häufiger.
    In warmen, trockenen Abschnitten des Waldes geht die Vielfalt der Insekten stark zurück, übrig bleiben größere, robustere Arten, die aber weniger Nahrung für spezialisierte Insektenfresser bieten. Eine Studie aus den Anden in Peru zeigte: Nach der Trockenzeit war die Insektenbiomasse nur noch halb so groß wie zuvor.
    Diese Veränderungen verlaufen oft schleichend, doch ihre Auswirkungen summieren sich. Der Klimawandel verändert nicht nur das Klima, sondern auch die Nahrungsnetze und Lebensgrundlagen von Arten.

Nicht alle Wälder sind gleich verwundbar

Die Studie konzentrierte sich auf Terra-firme-Wälder – das sind höher gelegene, nie überschwemmte Regionen des Amazonas. Diese machen etwa 82 Prozent des zentralen Regenwaldes aus und sind extrem anfällig für das Austrocknen des Unterholzes während heißer Trockenzeiten. Genau hier zeigten sich die größten Rückgänge bei der Überlebensrate vieler Vogelarten.

Anders sieht es in feuchteren Waldtypen aus: In Überschwemmungswäldern oder in der Nähe von Flüssen, etwa an der Cocha-Cashu-Station im peruanischen Amazonas, blieb die Vogelgemeinschaft über Jahrzehnte stabil. Auch Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse haben sich dort deutlich weniger stark verändert. Solche Standorte könnten daher als klimatische Refugien fungieren und sollten im Artenschutz Beachtung finden.

Was bedeutet das für den Artenschutz?

Die Ergebnisse der Langzeitstudie widersprechen der lange verbreiteten Auffassung, dass ungestörte Regenwälder automatisch ein sicheres Refugium für Tiere seien. Selbst in einem über 1.000 Quadratkilometer großen Regenwaldgebiet ohne direkte menschliche Eingriffe kam es zu teils enormen Bestandsrückgängen. Allein klimatische Veränderungen, wie mehr Hitze oder weniger Regen, reichen aus, um hoch spezialisierte Arten an den Rand des Aussterbens zu bringen.

Damit wird deutlich: Selbst große, geschützte Naturflächen können Arten nicht mehr zuverlässig vor dem Klimawandel bewahren. Wenn sich Temperatur- und Niederschlagsmuster verschieben, geraten auch entlegenste Ökosysteme unter Druck – mitsamt ihrer hoch angepassten Bewohner.

Die Forschenden leiten daraus folgende Forderungen ab:

  • Globalen Klimaschutz vorantreiben, etwa durch drastische Reduktion von Treibhausgasemissionen.
  • Anfällige Arten und Lebensräume frühzeitig identifizieren, um gezielt Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
  • Mikroklimatische Rückzugsräume bewahren, beispielsweise feuchte Senken und Flussnähe, die auch in Dürreperioden stabile Bedingungen bieten.
  • Schutzgebiete klimaresilient gestalten, etwa durch Berücksichtigung von Höhenlage, Feuchtigkeit und Mikroklimastrukturen bei der Planung.

Der tropische Regenwald, der jahrzehntelang als Zufluchtsort für Biodiversität galt, ist nun selbst bedroht. Das Vogelsterben macht auch vor den scheinbar letzten intakten Naturrefugien keinen Halt. Die aktuelle Studie macht deutlich: Wenn der Klimawandel ungebremst weiterläuft, verlieren wir Arten nicht nur in gerodeten oder zersiedelten Landschaften, sondern auch in unberührten Wäldern.

Quelle

  • Wolfe, J. D, Luther, D. A., Jirinec, V. et al. (2025). Climate change aggravates bird mortality in pristine tropical forests. Science Advances, 11(5), eadq8086. https://doi.org/10.1126/sciadv.adq8086
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