Halarachnidae
Eine Milbe aus der Familie Halarachnidae, zu der auch die Karibik-Mönchsrobben-Nasenmilbe gehört. Zum Bild: 1 Körper, 2 Mundöffnung, 3 Beine, 4 Beine enden mit Pulvillus (Haftlappen) und Klauen, 5 Brustbeinplatte, 6 Hülle (© Acarologiste, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Karibik-Mönchsrobben-Nasenmilbe

Die Karibik-Mönchsrobben-Nasenmilbe verschwand zusammen mit ihrem Wirt – der Karibischen Mönchsrobbe

Genau wie bei der Wandertaube und der einst auf ihr lebenden Wandertaubenmilbe starb zusammen mit der Karibischen Mönchsrobbe auch die Karibik-Mönchsrobben-Nasenmilbe aus. Diese Milbenart konnte in nur einer einzigen Mönchsrobbe, welche sich in menschlicher Obhut befand, nachgewiesen werden. Der Parasit besiedelte die Atemwege des Tieres und Experten gehen davon aus, dass diese Nasenmilbenart auf die Karibische Mönchsrobbe spezialisiert war.

In einem von Peter J. Adam 2004 verfassten Artikel über die Karibische Mönchsrobbe heißt es, der Befall der Robbe mit der ektoparasitären Milbe Halarachne americana konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden. Allerdings fand man noch weitere Endoparasiten, die die Wissenschaftler nur grob zuordnen konnten.

Je nachdem, wo ein Parasit lebt, werden Endo- und Ektoparasit unterschieden. Ektoparasiten (zum Beispiel Zecken oder Läuse) leben außerhalb und Endoparasiten im Inneren des Wirtes. Ektoparasiten ernähren sich etwa von Hautpartikel oder Blut des Wirtes, während Endoparasiten unter anderem Organe, Hohlräume oder Blut besiedeln.

Eine Studie (2004) von Lian Pin Koh von der Universität Singapur weist darauf hin, dass das Verschwinden einer Art das Aussterben von bis zu 100 anderen Arten nach sich ziehen kann. Es ist also durchaus möglich, dass mit der Karibischen Mönchsrobbe nicht nur die Karibik-Mönchsrobben-Nasenmilbe ausgestorben ist, sondern noch weitere.

Karibik-Mönchsrobben-Nasenmilbe – Steckbrief
wissenschaftlicher NameHalarachne americana
englischer NameCaribbean Monk Seal Nasal Mite
ursprüngliches VerbreitungsgebietKaribik
Zeitpunkt des Aussterbensfrühestens 1952
Ursachen für das Aussterben
Aussterben des Wirtes (Karibische Mönchsrobbe)

Nasenmilben bevorzugen Nasenhöhlen des Wirtes

Es gibt etwa 50.000 bekannte Milbenarten, welche sich noch einmal in 546 Familien gliedern. Es handelt sich dabei um die artenreichste Gruppe der Spinnentiere. Eine Familie ist Halarachnidae, zu der die Nasenmilben gehören, welche sich vorzugsweise in der Nasenhöhle ihres Wirtes aufhalten.

Eine bei Hunden bekannte und häufig vorkommende Nasenmilbe ist Pneumonyssoides caninum, welche das sogenannte „Rückwärtsniesen“ beim Hund verursacht. Und als Lungenmilbe Pneumonyssoides simicola besiedeln die Parasiten auch Lungen von Affen und Pavianen.

Noch heute existieren mindestens zwei weitere Arten von auf Robben spezialisierten Milben. Dazu gehören die Kegelrobben-Nasenmilbe (Halarachne halichoeri) auf der Kegelrobbe (Halichoerus gryphus) und die Hawaii-Mönchsrobben-Nasenmilbe (Halarachne laysanae) auf der Hawaii-Mönchsrobbe (Neomonachus schauinslandi).

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