Cuscus Orientalis
Vom Telefomin-Kuskus gibt es kaum Bilder. Hier eine Zeichnung vom Grau-Kuskus (Phalanger orientalis) von Joseph Wolf aus den Proceedings of the Zoological Society of London 1858. (© Joseph Wolf, Public domain, via Wikimedia Commons)

Telefomin-Kuskus

Telefomin-Kuskus: Von sechs Typusexemplaren bekannt

Der in Papua-Neuguinea heimische Volksstamm der Telefol kannte den Telefomin-Kuskus, ein Kletterbeutler der Gattung Kuskus (Phalanger), schon sehr lange. Wissenschaftlich beschrieben wurde die Tierart erst 1987, nachdem der australische Zoologe Tim Flannery 1985 und 1986 sechs Tiere gesammelt hatte.

Der heute wahrscheinlich ausgestorbene Telefomin-Kuskus trägt diesen Namen, da er im Tal des Nong-Flusses in den Bezirken Tifalmin und Telefomin im Westen Papua-Neuguineas heimisch war. Der lateinische Artname matanim stammt von dem Wort ab, das das Volk Telefol für diese Tierart nutzte.

Telefomin-Kuskus – Steckbrief
lateinischer Name Phalanger matanim
englischer Name Telefomin Cuscus
ursprüngliches Verbreitungsgebiet Papua-Neuguinea
Zeitpunkt des Aussterbens 1998
Ursachen für das Aussterben El Niño und anschließende Waldbrände und Dürren

Feuer zerstörte die Heimat des Telefomin-Kuskus

Im Jahre 2001 reiste Flannery ein weiteres Mal in das Nong-Tal und musste feststellen, dass der Bergeichenwald, den der Telefomin-Kuskus in Höhenlagen von 1.400 bis 2.600 Metern 1986 noch bewohnt hatte, nicht mehr existierte.

1997 und 1998 sorgte einer der stärksten El Niños in Südamerika und Kalifornien für Überschwemmungen und sintflutartige Regenfälle. Dies führte gleichzeitig zu Waldbränden, Dürren und Nachtfrost in Papua-Neuguina und Indonesien.

So ist es kaum verwunderlich, dass Flannery keine weiteren Exemplare dieser Kletterbeutler mehr fand. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN klassifizierte die Tierart 2008 als „vom Aussterben bedroht“ mit dem Zusatz, dass sie wahrscheinlich bereits ausgestorben ist.

Diese Kuskus-Art ist zwar nur bekannt von den Bezirken Telefomin und Tifalmin, doch laut IUCN seien noch Suchexpeditionen in anderen Gegenden, etwa im Nordosten oder Westen, nötig, um wirklich sicherzugehen, dass die Telefonim-Kuskus nicht mehr existieren.

Wenig über Verhalten und Lebensweise bekannt

Da der Kuskus nur von sechs Typusexemplaren her bekannt ist, weiß man dementsprechend wenig über Verhalten und Lebensweise der Art. Anhand der gesammelten Tiere lässt sich der Telefomin-Kuskus aber zumindest äußerlich beschreiben.

Seine Kopf-Rumpflänge betrug rund 34 bis 44 Zentimeter, die Schwanzlänge etwa 28 bis 32 Zentimeter. Das Körpergewicht lag zwischen einem und zwei Kilogramm. Sein langes Fell hatte eine graue Farbe und der Bauch war weiß.

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