Guira Guira
Es gibt keine Bilder des St.-Helena-Kuckucks; es ist kaum etwas über die Vogelart bekannt. Das Foto zeigt einen anderen Kuckucksvogel, den Guirakuckuck (Guira guira) aus Südamerika. Dario Sanches, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)

St.-Helena-Kuckuck

St.-Helena-Kuckuck: Der einzige Vertreter seiner Gattung

Der St.-Helena-Kuckuck ist der einzige Vertreter der Gattung Nannococcyx und es existiert lediglich ein Fragment eines Flügelknochens (Humerus) von dieser ausgestorbenen Vogelart. Es gibt also keinerlei Hinweise zu Aussehen oder gar Verhalten dieses Vogels. Zudem waren aufgrund des wenigen Materials auch keine Rekonstruktionen des Vogels möglich, sodass man sich ein Bild von ihm machen könnte.

Der Knochen wurde im Jahr 1970 auf der Insel St. Helena gefunden. Und dann hat der Ornithologe Storrs Lovejoy Olson die Vogelart fünf Jahre später erstmals wissenschaftlich beschrieben.

Das Knochenfragment weist im Vergleich zu anderen Kuckucksvögeln nur eine geringe Länge von knapp über 1,4 Zentimeter auf. Dennoch schließen Experten nicht aus, dass der St.-Helena-Kuckuck trotzdem relativ groß war. Das lässt sich damit begründen, dass andere ausgestorbene Vogelarten der Insel, wie zum Beispiel der St.-Helena-Wiedehopf, Riesenwuchs aufwiesen.

Der bereits ausgestorbene St.-Helena-Riesenohrwurm ist ebenfalls für seine Größe bekannt, denn er gilt als der größte, bekannte Ohrwurm. Auch die einst auf der Insel Sankt Helena endemische Riesen-Heidelibelle gilt als großer Vertreter der Gattung der Heidelibellen (Sympetrum).

St.-Helena-Kuckuck – Steckbrief
alternative Bezeichnungen Sankt-Helena-Kuckuck, Saint-Helena-Kuckuck
lateinischer Name Nannococcyx psix
englische Namen Saint Helena Cuckoo, St. Helena Cuckoo
ursprüngliches Verbreitungsgebiet St. Helena (Südatlantik)
Zeitpunkt des Aussterbens 18. Jahrhundert
Ursachen für das Aussterben Lebensraumverlust

Über die Gründe des Aussterbens wenig bekannt

Wenn man davon ausgeht, dass es sich beim St.-Helena-Kuckuck um einen Waldvogel handelte, könnte die Lebensraumzerstörung aufgrund von Waldrodungen im 18. Jahrhundert zum Verschwinden der Art beigetragen haben, das spekuliert die Weltnaturschutzorganisation IUCN.

Die Spekulationen der IUCN könnten zutreffen, denn ab Mitte des 17. Jahrhunderts vernichteten Siedler die sogenannten Commidendrum-Wälder, die ausschließlich auf Sankt Helena zu finden sind. Und schon vorher, im 16. Jahrhundert zerstörten Ziegen, welche auf die Insel gebracht wurden, die Vegetation in den tieferen Regionen der Insel.

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