Galapagos Geochelone nigra porteri
Von der Rabida-Riesenschildkröte gibt es keine Bilder. Das Foto zeigt die heute noch existierende Santa-Cruz-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra porteri). Beide sind Unterarten der Galápagos-Riesenschildkröte (C. nigra). Pandanus, Public domain, via Wikimedia Commons)

Rabida-Riesenschildkröte

Eine Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte

Die Rabida-Riesenschildkröte soll eine Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra) gewesen sein, von der insgesamt 15 Unterarten existieren, wobei vier bereits ausgestorben sind: die Santa-Fe-Riesenschildkröte (unbenannt), die Floreana-Riesenschildkröte (C. nigra nigra), die Fernandinha-Riesenschildkröte (C. nigra phantastica) und eben die Rabida-Riesenschildkröte.

Die verschiedenen Arten sind auf den Galápagosinseln im Pazifischen Ozean heimisch. Der Galápagos-Archipel besteht aus 13 Inseln und die Rabida-Riesenschildkröte war auf der nur fünf Quadratkilometer großen Insel Rábida endemisch.

Zur Rabida-Riesenschildkröte im Speziellen ist fast nichts bekannt, aber vermutlich war sie in etwa so groß wie eine Galápagos-Riesenschildkröte. Diese erreichen eine Panzerlänge von 80 bis 95 Zentimetern. Es gibt auch Tiere aus Freilandhaltung, die sogar Panzerlängen von rund 135 Zentimeter erreicht haben.

Rabida-Riesenschildkröte – Steckbrief
wissenschaftlicher NameChelonoidis nigra wallacei
englischer NameRábida Island Tortoise
ursprüngliches VerbreitungsgebietRábida (Galápagosinseln)
Zeitpunkt des Aussterbens1906
Ursachen für das Aussterbenunklar

Rabida-Riesenschildkröte: Gab es sie wirklich?

Man fand Spuren dieser Schildkrötenart im Jahre 1897 auf der Insel Rábida und die Academy of Science sammelte 1906 ein Tier dieser Art. Danach sind keine Sichtungen dieser Riesenschildkrötenart mehr dokumentiert, sodass Wissenschaftler davon ausgehen, dass sie 1906 ausgestorben ist.

Nicht alle Experten sind der Überzeugung, dass es sich bei der Rabida-Riesenschildkröte wie auch bei der wissenschaftlich unbeschriebenen Santa-Fe-Riesenschildkröte wirklich um eine echte Unterart der Galápagos-Riesenschildkröte handelt.

Dafür spricht, dass die Herkunft des Typusexemplars, welches der Art ihren Namen verliehen hat, tatsächlich unbekannter Herkunft ist. Man schrieb es lediglich der Insel Rábida zu, weil es dem Tier glich, welches 1906 dort gesammelt wurde.

Weiterhin ist die Insel Rábida mit einer guten Anlegestelle ausgestattet, in deren Nähe sich Überreste eines Geheges, in denen man einst Schildkröten – möglicherweise von anderen Inseln – vorübergehend gehalten hat. Das bedeutet, die auf Rábida gefundene Schildkröte könnte von einer anderen Insel gestammt haben. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN listet die Rabida-Riesenschildkröte gar nicht.

Gründe für das Aussterben der Art ungeklärt

Die Gründe für das Aussterben der Rabida-Riesenschildkröte, so sie denn existierte, sind unklar, denn die Insel Rábida ist unbewohnt, sodass der Verlust oder die Verdrängung aus dem Lebensraum kaum eine Rolle spielen können.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass Seefahrer oder Walfänger die Schildkrötenart gejagt und als Proviant genutzt haben. Allerdings enthalten Logbücher von Walfängern oder Seefahrern keinerlei Hinweise in diese Richtung. Die Nutzung von Schildkröten als Proviant führte auch schon bei anderen Arten zum Aussterben, wie zum Beispiel bei der Rodrigues-Sattelrücken-Riesenschildkröte (Cylindraspis vosmaeri), der Rodrigues-Riesenschildkröte, der Mauritius-Sattelrücken-Riesenschildkröte oder der Réunion-Riesenschildkröte.

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