algerische gazelle
Zeichnung der Algerischen Gazelle aus dem Buch Great and Small Game of Africa von 1899. Rowland Ward, Limited. [d. 1912], Public domain, via Wikimedia Commons)

Algerische Gazelle

Das letzte Tier starb 1894

Die Algerische Gazelle ist nur von Fellen und Knochen dreier männlicher Exemplare, die sich heute in Museen in Paris und London befinden, bekannt. Das letzte Tier dieser Art erlegte ein Jäger vermutlich 1894, denn danach gab es keine Sichtungen mehr. Die IUCN erklärte die Algerische Gazelle 1994 für offiziell ausgestorben. Im Jahr 2008 änderte die IUCN ihren Status jedoch in „Datenlage unzureichend“, da unsicher ist, ob es sich um eine gültige Art handelt.

Andere in der Neuzeit ausgestorbene Huftiere Afrikas sind beispielsweise die Nordafrikanische Kuhantilope, die Luena-Antilope (Kobus leche robertsi), das Quagga und der Blaubock. Beim Pyrenäensteinbock handelt es sich ebenfalls um ein Huftier, das allerdings in den Pyrenäen (Frankreich, Spanien und Andorra) endemisch war.

Algerische Gazelle – Steckbrief
alternative BezeichnungRote Gazelle
wissenschaftliche NamenEudorcas rufina, Gazella rufina
englischer NameRed Gazelle
ursprüngliches VerbreitungsgebietAlgerien, Marokko
Zeitpunkt des Aussterbens1894
Ursachen für das Aussterbenunklar, möglicherweise Bejagung

Algerische Gazelle: Unterart der Rotstirngazelle?

Die drei Typusexemplare der Gazelle wurden zwischen 1877 und 1894 auf Märkten in Algier und Oran, zwei Küstenstädte im nördlichen Algerien, gekauft. Diese Tierart konnte niemals in der Wildnis beobachtet werden. Deshalb spekulieren Experten, ob sie von ganz woanders in Afrika nach Algerien transportiert wurde. Das würde bedeuten, dass die Algerische Gazelle eine Unterart der Rotstirngazelle (Eudorcas rufifrons) ist. Diese Transportwege durch die Sahara sind noch heute in Benutzung.

Im Jahre 2008 ergab eine Untersuchung der drei Museumsexemplare folgendes: Bei einem handelt es sich um die heute noch in der afrikanischen Sahelzone beheimateten Rotstirngazelle. Aus originalen Beschreibungen der Algerischen Gazelle geht hervor, dass sie der Rotstirngazelle ähnlich ist. Allerdings soll sie etwas größer gewesen sein, schwerere Hufen und eine ausgeprägtere Fellfarbe besessen haben.

Fellfarbe brachte ihr den Namen Rote Gazelle ein

Man geht davon aus, dass diese Tierart der Tarnung wegen eher bergige Landschaften als Wüsten bevorzugte. Aufgrund der sehr intensiven Fellfärbung trägt sie auch den Namen Rote Gazelle. Beheimatet war die Rote Gazelle vermutlich im Norden von Algerien und in Marokko, wo sie die niederschlagsreichen Regionen des nördlichen Atlasgebirges bewohnte.

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