tasmanischer emu
Tasmanischer Emu: Handgemalte Lithographie, etwa aus dem Jahr 1910 von John Gerrard Keulemans. John Gerrard Keulemans, Public domain, via Wikimedia Commons)

Tasmanischer Emu

Tasmanischer Emu: Eine Unterart des Großen Emu

Der Tasmanische Emu war, wie auch der Schwarze Emu und der Känguru-Insel-Emu, eine ausgestorbene Unterart des noch heute auf dem Festland des australischen Kontinents lebenden Großen Emu.

Wissenschaftlich beschrieben wurde der Tasmanische Emu 1907 und zunächst als eigenständige Art angesehen, worauf auch der ursprüngliche lateinische Name Dromaeius diemenensis hindeutet. Im Jahre 1966 wurde der Laufvogel dann als Unterart des Großen Emu (Dromaius novaehollandiae) klassifiziert, da die Unterschiede zwischen den beiden Laufvogelarten zu gering sind, um als unterschiedliche Arten zu gelten.

Tasmanischer Emu – Steckbrief
wissenschaftliche NamenDromaius novaehollandiae diemenensis, Dromaius diemenensis
englischer NameTasmanian Emu
ursprüngliches VerbreitungsgebietTasmanien (Australien)
Zeitpunkt des Aussterbens1873
Ursachen für das AussterbenBejagung, Lebensraumverlust, Hybridisierung

Tasmanischer Emu von Inselverzwergung nicht betroffen

Von den beiden Unterarten Schwarzer Emu und Känguru-Insel-Emu ist bekannt, dass sie aufgrund des Phänomens der Inselverzwergung eine geringere Körperhöhe als der Große Emu hatten. Für den Tasmanischen Emu gilt dies nicht, denn dieser konnte – wie auch der Große Emu – eine Körperhöhe von mindestens 150 und höchstens 190 Zentimetern erreichen.

Prinzipiell unterscheidet sich der einst auf Tasmanien endemische Emu von der australischen Nominalform lediglich durch eine stellenweise andere Färbung der Federn: Der Tasmanische Emu hatte einen kahlen Nacken und an Kehle und Hals weiße Federn, der Große Emu weist dort schwarze Federn auf.

Über die Lebensweise der Vögel ist kaum etwas bekannt

Ähnlich der anderen bereits ausgestorbenen Emu-Unterarten ist auch über die Lebensweise und das Verhalten des Tasmanischen Emus wenig bekannt; lediglich einige Zeitzeugenberichte geben Hinweise. So heißt es, die Emus bewohnten Hochlandsavannen oder offenes Weideland, während etwa der Känguru-Insel-Emu bevorzugt in dichten Wäldern lebte.

Weiterhin geht aus Berichten hervor, dass sich Emu-Männchen und -Weibchen das Ausbrüten ihrer Eier teilen. Die Aufzucht der Jungen war aber Frauensache. Zudem sollen Tasmanische Emus sich durch dröhnende Laute bemerkbar gemacht haben.

Aussterbeursachen: Bejagung, Brandrodung und Hybridisierung

Auch was die Gründe für das Aussterben angeht, können Parallelen zu den anderen ausgerotteten Emu-Unterarten gezogen werden. Denn zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde der Tasmanische Emu als Nahrungsquelle gejagt und als sogenannte Plage verfolgt.

Weiterhin sorgten Brandrodungen zur Gewinnung von Gras- und Buschland für die Landwirtschaft für die Zerstörung des Lebensraums der Tiere. Bereits Ende der 1830er-Jahre war der Tasmanische Emu selten geworden. Vermutlich wurden aus diesem Grund zu Beginn der 50er-Jahre des 19. Jahrhunderts Große Emus vom Festland nach Tasmanien eingeführt.

Es kam zu Kreuzungen zwischen Großen Emus und Tasmanischen Emus, was wiederum dazu führte, dass die Tasmanischen Emus Mitte der 1860er-Jahre in der Wildnis ausgestorben waren. Der letzte in Gefangenschaft lebende Tasmanische Emu starb im Jahre 1873.

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